Sonntag, 14. Juli 2013

Ratlos mit "Zügellos" von Dominique Manotti. Aus dem Französischen von Andrea Stephani

Ich hatte mich auf meinen ersten Krimi der französischen Autorin
Dominique Manotti gefreut.
Und außerdem gehofft, ihn in gewohntem Tempo durchzulesen. Man denkt, dass man die 286 Seiten rasend schnell schaffen könnte. Kann man nicht.

Manottis Text ist ungewohnt dicht, die Sätze atemberaubend kurz, manchmal nur aus wenigen Worten bestehend, womit wiederum ganze Szenen beschrieben werden. 
Ihr Stil - ohne jegliches Pathos - ist inspiriert durch den Krimiautor James Ellroy  und es verwundert nicht, dass ein Inspektor in ihrer Story die "Schwarze Dahlie" liest.

Insgesamt geht es um verdammt viele Themen: 
Pferdewetten, korrupte Politiker, Versicherungsbetrug, Immobilienhandel, Aktien, südamerikanische Mafia, Drogenexzesse, Transsexuelle, ..... und am Rande auch noch um Aids. Es sterben Pferde und Menschen.
Manotti vermischt in diesem actionreichen Thriller Fakten und Fiktionen und führt uns in den Sommer/Herbst 1989 - eine in jeder Hinsicht spannende Zeit. Vom Fall der Mauer bekommt man jedoch weniger mit, als vielleicht erhofft. 
So bleibt am Ende ein Mix aus Faszination (Manotti ist Historikerin und hat jede Menge Faktenwissen) und seltsamer Unberührtheit. 
Auf einer Skala von 1 bis 5 könnte ich hier maximal 3 Sterne vergeben.

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